Anett Krause: „Die Geburt der Popliteratur aus dem Geiste ihrer Debatte. Elemente einer Epochenkonstruktion im Normalisierungsdiskurs nach 1989.“ St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag 2015. (Kunst und Gesellschaft. Studien zur Kultur im 20. und 21. Jahrhundert; Band 11)
Die Studie nimmt mit der Popliteratur der 1990er Jahre einen in den Kultur- und Medienwissenschaften vielbeachten Gegenstand quer zur bisherigen Forschung in den Blick: Sie geht konsequent davon aus, dass die Popliteratur in ihrem Ausgangspunkt das Ergebnis eines öffentlich verhandelten ästhetisch-politischen Rezeptionsmusters ist, das selbst ein Resultat des Nachwendediskurses ‚Normalisierung‘ ist. Die Arbeit zeigt, wie das Feuilleton im Kontext der Neuformulierung des nationalen Selbstbildes nach 1989/90 auf dem literarischen Feld die Vorstellung von einer neuen, kohärenten literarischen Epochenerscheinung hervorbringt, auf der dann die wissenschaftliche Rezeption aufbaut, wenn sie die Epoche der Popliteratur als ein Literaturphänomen analysiert. Systematisch werden die maßgeblichen Diskursteilnehmer in Feuilleton, Literaturwissenschaft und Literatur in Hinblick auf ihren Beitrag zur Konstruktion eines ’neuen Zeitgeistes‘ befragt und die Argumentations- und Deutungsmuster analysiert, mit denen das Ende der kritischen Anteilnahme an den gesellschaftlichen Verhältnissen zum zentralen Inhalt des herrschenden Zeitgeistes und die Popliteratur der 1990er Jahre zu seiner literarischen Berufungsinstanz erhoben werden. > Inhaltsverzeichnis
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