„Denkmäler, Mahnmale, Graffiti: Erinnerungskulturen in den urbanen Topographien Südosteuropas“. MA-Seminar, di 12-14

11.10.22 - 31.01.23
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„Das Auffallendste an Denkmälern ist nämlich, dass man sie nicht bemerkt.“ Dieser von Robert Musil vorgebrachte Zweifel am Sinn der Errichtung von Denkmälern drückt sehr prägnant eine Ambivalenz aus: Während Gedenkorte errichtet werden, um eine bestimmte Erinnerung als allgemeingültig durchzusetzen, stellt sich die Frage, inwiefern der routinisierte Blick sie wahrnimmt und ihre Botschaft bei den Adressat:innen überhaupt ankommt. Nichtdestotrotz wurden in der jüngeren Vergangenheit monumentale Denkmalprojekte in Südosteuropa initiiert, so im Rahmen des großangelegten Stadtumbaus „Skopje 2014“ oder die 23,5 Meter hohe Statue König Stefan Nemanjas (nach 1113-1200) im Zentrum Belgrads. Im Seminar setzen wir uns mit verschiedene Gedenkformen in den urbanen Landschaften Südosteuropas auseinander und fragen dabei, was uns der öffentliche Raum über die (Erinnerungs-)Kultur einer Gesellschaft verrät, welche Resonanzräume Denkmäler und Mahnmale entstehen lassen (oder eben nicht) und inwiefern dabei Raum- und Zeitstrategien eine Rolle spielen. Wir werden uns darüber hinaus aber auch mit der Ablehnung von Denkmälern als ideologische Form der Kunst oder Architektur auseinandersetzen und subversive Gedenkpraktiken in Form von Streetart, Graffitis oder Performance-Praktiken kritischer Künstler:innen kennenlernen.

MA-Seminar; Einschreibung über StudIP

Seminar für Slavistik, di 12-14 Uhr, Steintorcampus, AK35, Raum 3.01

Kontakt: Dr. Zeljana Tunic, zeljana.tunic(at)slavistik.uni-halle.de