Masse Mensch.
Das „Wir“ – sprachlich behauptet, ästhetisch inszeniert.
In allen Lebenslagen: in Beruf und Freizeit, als Steuerzahler, Konsument oder Autofahrer, als Katastrophenopfer oder Mitglieder der Spendengemeinschaft – immerzu wird der Mensch als Teil unzähliger Gemeinschaften angesprochen, ohne ihnen je (bewusst) beigetreten zu sein oder sich mit seiner ihm zugewiesenen „kollektiven Identität“ im Einklang zu befinden. Kollektive jedweder Art werden kaum mehr gegründet, sie werden vielmehr sprachlich konstituiert. Die Gemeinschaftlichkeit beruht auf diskursiven und ästhetischen Inszenierungen und sie besteht letztlich in diesen Inszenierungen, weshalb diese notwendig nach Fortsetzung und Wiederholung verlangen. Dies gilt unabhängig davon, wie diese Gemeinschaftskonstrukte beurteilt werden, ob wertschätzend im Lob der „Gemeinschaftsidentität“ oder kritisch in der Klage über die „Massenidentität“.
(Stand 2006)
Gerd Antos, Professor für Germanistische Sprachwissenschaft am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Rats des Instituts für deutsche Sprache (IdS) in Mannheim; Ehrenprofessor am Germanistischen Institut der Philosophischen Fakultät der Pannonischen Universität Veszprem (Ungarn). Neuere Publikationen: Laien-Linguistik. Studien zu Sprach- und Kommunikationsproblemen im Alltag am Beispiel von Sprachratgebern und Kommunikationstrainings. Tübingen 1996. Herausgaben: Zusammen mit Sigurd Wichter: Wissenstransfer durch Sprache als gesellschaftliches Problem. Frankfurt/M. u. a. 2005; Zusammen mit Tilo Weber: Transferqualität. Bedingungen und Voraussetzungen für Effektivität, Effizienz, Erfolg des Wissenstransfers. Frankfurt/M. u.a. 2005.
Aicke Bittner, Studium der Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung und am Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte. Arbeitsschwerpunkte: Politische Philosophie der Neuzeit (Souveränitäts- und Rechtsphilosophie), Politische Ikonographie, Politische Psychologie. Zur Zeit arbeitet er an einer Dissertation über Adam Ferguson: Die Politik der anthropologischen Wende und die Begründung der Soziologie im 18. Jahrhundert.
Dr. Karin Bruns, Professorin für Medientheorien und Leiterin des Instituts für Medien an der Kunstuniversität Linz. Forschungsschwerpunkte: Theorien der neuen Medien, Medienkultur, Gender Theorien. Neuere Publikationen: Kinomythen 1920-1945. Die Filmentwürfe der Thea von Harbou. Stuttgart, Weimar 1995. Herausgaben: Zusammen mit Ramön Reichert: Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation. Bielefeld 2006.
Volker C. Dörr, Privatdozent am Germanistischen Seminar der Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte: Literatur und Mythos, Intertextualität, Literatur nach 1945, Literatur und Ästhetik im 18. Jahrhundert. Neuere Publikationen: »Reminiscenzien«. Goethe und Karl Philipp Moritz in intertextuellen Lektüren. Würzburg 1999; Mythomimesis. Mythische Geschichtsbilder in der westdeutschen (Er- zähl-)Literatur der frühen Nachkriegszeit (1945-1952). Berlin 2004; Friedrich Schiller. Leben – Werk – Wirkung. Frankfurt/M. 2005.
Malcolm H. Dünn, Professor für internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam. Forschungsschwerpunkte: Außenwirtschaftstheorie und -politik, Armutsforschung, Entwicklungsländerforschung, Politische Ökonomie, Unternehmenstheorie, technologischer Wandel und Technologiepolitik. Dissertation 1984 mit der Arbeit Kampf um Malakka. Eine wirtschaftshistorische Studie über den portugiesischen und niederländischen Kolonialismus in Südostasien. Stuttgart 1984. Habilitation mit der Schrift Die Unternehmung als ein soziales System. Ein wissenschaftlicher Beitrag zur Neuen Mikroökonomie. Berlin 1998. Neue Publikationen: Why endogeneity is not enough to explain technological change – a critique of Paul Römer, in: Kurt Dopfer (Hg.), Economics, Evolution and the State. Cheltenham 2005. Zur Zeit arbeitet er an einer Monographie über die Außenhandelstheorie: Theorien über den Freihandel. Darstellung und Kritik der güterwirtschaftlichen Theorie des Außenhandels.
Michael Gamper, Privatdozent für Neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich. Forschungsschwerpunkte: Literatur der Romantik und des Vormärz, Gartenästhetik im 18. Jahrhundert, ästhetischer Paradigmenwechsel um 1800, Masse und andere Kollektivphänomene, historische Stadtlektüre, Sport und Literatur, ästhetische Wahrnehmung und ihre textuelle Repräsentation, Literatur und Wissenschaft. Habilitation 2005 mit der Schrift: Masse lesen, Masse schreiben. Eine Diskurs- und Imaginationsgeschichte der Menschenmenge 1765-1930. Neuere Publikationen: »Die Natur ist republikanisch«. Zu den ästhetischen, anthropologischen und politischen Konzepten der deutschen Gartenliteratur im 18. Jahrhundert. Würzburg 1998; Die Schweiz in Form. Sport und Nation in einem kleinen Land. Zürich 2005.
Jan Grünwald, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Neue Medien am Institut für Kunstpädagogik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt, Medienkünstler und Musiker. Er arbeitet an seiner Dissertation zum Thema »Männerbilder im Musikvideo«.
Diana Hillebrand, Jg. 1980, Studium der Germanistik, Englischen Literaturwissenschaft und Kunst- und Medienwissenschaft in Greifswald und Konstanz, gegenwärtig Germanistik und Kunstgeschichte in Halle/Saale.
Carsten Jakobi, Juniorprofessor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Deutschen Institut der Universität Mainz. Neuere Publikationen: Der kleine Sieg über den Antisemitismus. Darstellung und Deutung der nationalsozialistischen Judenverfolgung im deutschsprachigen Zeitstück des Exils 1933-1945. Tübingen 2005. Herausgaben: Antike-Rezeption in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Sonderheft literatur für leser 2005, H. 4; Exterritorialität. Landlosigkeit in der deutschsprachigen Literatur. München 2006.
Andrea Jäger, Professorin für Neuere und neueste deutsche Literatur am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Neuere Publikationen: Schriftsteller aus der DDR. Ausbürgerungen und Übersiedlungen von 1961 bis 1989. 2 Bände: Autorenlexikon und Studie. Frankfurt/M. 1995; Die historischen Erzählungen von Conrad Ferdinand Meyer. Zur poetischen Auflösung des historischen Sinns im 19. Jahrhundert. Tübingen 1998.
Matthis Kepser, Professor für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur mit dem Schwerpunkt Neue Medien an der Universität Bremen. Neuere Publikationen: Massenmedium Computer. Ein Handbuch für Theorie und Praxis des Deutschunterrichts. Bad Krozingen 1999; zusammen mit Ulf Abraham: Literaturdidaktik Deutsch. Eine Einführung. Berlin 2005. Herausgaben: Zusammen mit Irmgard Nickel- Bacon: Medienkritik im Deutschunterricht. Baltmannsweiler 2004.
Matthias Kusche, Studium der Germanistischen Literaturwissenschaft, der Medien- und Kommunikationswissenschaften und der Sprachwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er arbeitet an einer Dissertation zum Thema »Literarische Rückbezüge auf 1968«.
Tanja Nusser, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Philologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Arbeitet an einem Habilitationsprojekt zur Darstellung von biotechnologischen Reproduktionstechnologien in kulturellen Texten. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Gender Studies, Wissenschaftsgeschichte, Reproduktionstechnologien, Filmwissenschaft, Reisetheorien, Postcolonial Studies. Neuere Publikationen: Von und zu anderen Ufern. Ulrike Ottingers filmische Reiseerzählungen. Köln 2002. Herausgaben: Zusammen mit Elisabeth Strowick: Krankheit und Geschlecht. Diskursive Affären zwischen Literatur und Medizin. Würzburg 2002; zusammen mit Ulrike Bergermann und Claudia Breger: Techniken der Reproduktion. Leben, Medien, Diskurse. Königstein/T. 2002; zusammen mit Elisabeth Strowick: Rasterfahndungen. Darstellungstechniken – Normierungsverfahren – Wahrnehmungskonstitution. Bielefeld 2003; zusammen mit Irmela Marei Krüger-Fürhoff: Askese. Geschlecht und Geschichte der Selbstdisziplinierung. Bielefeld 2005.
Christian Oberländer, Professor für Japanologie an der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkte: Deutsch-japanische Beziehungen, Forschungs- und Hochschulpolitik, Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf Gesellschaft und Kultur Japans, Aktuelle Entwicklungen in der japanischen Sozial- und Wirtschaftspolitik, besonders der Umweltpolitik. Neuere Publikationen: Zwischen Tradition und Moderne. Die Bewegung für den Fortbestand der Kanpo-Medizin in Japan (1874-1895). Stuttgart 1995. Herausgaben: Altern und Pflegepolitik in Japan. Berlin, Tokyo 1997. Zusammen mit Gerhard Krebs: 1945 in Europe and Asia – Reconsidering the End of World War II and the Change in the World Order. München 1997; zusammen mit Martin Hemmert: Technology and Innovation in Japan. Policy and Management for the 21st Century. London 1998.
Dominik Orth, Studium der Kulturwissenschaft, Germanistik und Geschichte in Bonn und Bremen, Lehrbeauftragter an den Universitäten Bremen und Bielefeld. Neuere Publikationen: Lost in Lynchworld – Unzuverlässiges Erzählen in David Lynchs »Lost Highway« und »Mulholland Drive«. Stuttgart 2005.
Heinz-Peter Preußer, Juniorprofessor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bremen. Neuere Publikationen: Mythos als Sinnkonstruktion. Die Antikenprojekte von Christa Wolf, Heiner Müller, Stefan Schütz und Volker Braun. Köln, Weimar, Wien 2000; Letzte Welten. Deutschsprachige Gegenwartsliteratur diesseits und jenseits der Apokalypse. Heidelberg 2003. Herausgaben: Krieg in den Medien. Amsterdam, New York 2005; Zusammen mit Matthias Wilde: Kulturphilosophen als Leser. Porträts literarischer Lektüren. Göttingen 2006; zusammen mit Matteo Galli: Mythos Terrorismus. Vom Deutschen Herbst zum 11. September. Jahrbuch Literatur und Politik Bd. 1. Heidelberg 2006.
Annett Raatz, Studium der germanistischen Literaturwissenschaft und Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Birgit Richard, Professorin für Neue Medien in Theorie und Praxis an der Johann- Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt/M. Forschungs- und Lehrbereich: Bildkulturen (Jugend – Kunst – Gender), Todesbilder, Audiovisuelle Mediengestaltung, Ästhetik aktueller Jugendkulturen (Jugendkulturarchiv u.a. mit Mode von Jugendkulturen an der Universität Frankfurt), www.birgitrichard.de (Forschungsprojekt zu Games und Jugendkulturarchiv). Neuere Publikationen: Ich-Armeen. Täuschen – Tarnen – Drill. München 2006. Herausgaben: Zusammen mit Neumann-Braun: Coolhunters. Jugendkulturen zwischen Medien und Markt. Frankfurt/M. 2005; zusammen mit Gabriele Mentges: Schönheit der Uniformität. Frankfurt/M. 2005.
Marc Ries, Kultur- und Medientheoretiker. Promotion am Institut für Philosophie der Universität Wien. Seit 1989 Lehre in Österreich und Deutschland. 2000-2001 Vertretungsprofessor für Vergleichende Bildtheorie an der Friedrich-Schüler-Universität Jena. Von 1997 bis 2001 Leiter des Kunst- und Kulturproviders »The Thing Vienna«. Projekte und Publikationen im Schnittfeld Medien/Kultur/Architektur und Kunst. Neuere Publikationen: Medienkulturen. Essays. Wien 2002.
Lothar L. Schneider, Privatdozent am Germanistischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen. Neuere Publikationen: Reden zwischen Engel und Vieh: zur rationalen Reformulierung der Rhetorik im Prozess der Aufklärung. Opladen 1994; Realistische Literaturpolitik und naturalistische Kritik. Über die Situierung der Literatur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Vorgeschichte der Moderne. Tübingen 2005. Herausgaben; Zusammen mit Andreas Hoeschen: Herbarts Kultursystem. Perspektiven der Transdisziplinarität im 19. Jahrhundert. Würzburg 2001.
Bernhard Spies, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Deutschen Institut der Universität Mainz. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 20. Jahrhunderts, bes. Literatur der Weimarer Republik und des Exils, Literatur nach 1945 (Bundesrepublik und DDR), Formen des Komischen in der Literatur, Rhetorik und Ästhetik mimetischen Erzählens. Neuere Publikationen: Die Komödie in der deutschsprachigen Literatur des Exils. Ein Beitrag zur Geschichte und Theorie des komischen Dramas im 20. Jahrhundert. Würzburg 1997. Herausgaben: Ideologie und Utopie in der deutschen Literatur der Neuzeit. Würzburg 1995; Zusammen mit Keith Bullivant; Literarisches Krisenbewußtsein. Ein Perzeptions- und Produktionsmuster im 20. Jahrhundert. München 2001.
Christoph Türcke, Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Neuere Publikationen: Sexus und Geist. Philosophie im Geschlechterkampf. Lüneburg 2001; Erregte Gesellschaft. Philosophie der Sensation. München 2002; Fundamentalismus – maskierter Nihilismus. Springe 2003; Heimat Eine Rehabilitierung. Springe 2006.
Niels Werber, Privatdozent für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft an der Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität Bochum. Forschungsschwerpunkte: Mediale Weltraumordnung. Eine Literatur- und Mediengeschichte der Geopolitik und des Weltverkehrs, Massenmedien und Massenbeherrschung. Zur Mediengeschichte der Dressur, Utopien medialer Entdifferenzierimg und Retotalisierung, Immersion: Vom Eintritt des Betrachters in den medialen Raum, Akte der Liebe: Zur Entstehung des Bürgerlichen Trauerspiels. Neuere Publikationen: Literatur als System. Zur Ausdifferenzierung literarischer Kommunikation. Opladen 1992; Liebe als Roman. Zur Koevolution intimer und literarischer Kommunikation. München 2003. Herausgaben: Zusammen mit Rudolf Maresch: Kommunikation. Medien. Macht Frankfurt/M 1999; zusammen mit Rudolf Maresch: Raum. Wissen. Macht Frankfurt/M 2002.
Wulf Wülfing lehrte Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Forschungsgebiete: Deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts, Reiseliteratur, Mythisierung historischer Figuren, literarische Rhetorik, literarische Vereine. Neuere Publikationen: Herausgaben: Zusammen mit Jürgen Link: Nationale Mythen und Symbole in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Strukturen und Funktionen von Konzepten nationaler Identität. Stuttgart 1991; zusammen mit Karin Bruns und Rolf Parr: Historische Mythologie der Deutschen 1798-1918. München 1991; zusammen mit Karin Bruns und Rolf Parr: Handbuch literarisch-kultureller Vereine, Gruppen und Bünde 1825-1933. Stuttgart, Weimar 1998.