Wahrnehmungskulturen.
Erkenntnis – Mimesis – Entertainment

Aktuelle Debatten um den visual turn sehen im Bild das neue Leitmedium, das unsere Wahrnehmung maßgeblich bestimmt. Aber hängt die Wahrnehmung wirklich in solch entscheidendem Maße vom Medium der Wahrnehmung ab? Ist nicht auch die Wahrnehmungsweise unterschiedlicher Medien und Wahrnehmungsformen selbst Produkt kultureller Deutung in Abhängigkeit von Zeiten und Kulturen? Welcher Zusammenhang existiert zwischen Wahrnehmungsverfahren und Wahrnehmungsinhalten im Hinblick auf zentrale Funktionen wie Erkenntnis, Mimesis und Unterhaltung?

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher geistes- und kulturwissenschaftlicher Disziplinen aus Deutschland und Japan werfen aus systematischen, historischen und aktuell anwendungsbezogenen Blickwinkeln die Frage erneut auf: Was nehmen wir wahr, wenn wir Bilder oder Texte betrachten oder lesen?

Stand 2009

Gerd Antos, Prof. für Germanistische Sprachwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Ehrenprofessor der Pannonischen Universität Veszprem (Ungarn). Arbeitsschwerpunkte: Angewandte Linguistik, Kommunikation in der Wissensgesellschaft (Wissenskommunikation), Text- und Gesprächslinguistik, Schreibforschung.

Thomas Bremer, Prof. für Romanische Literaturwissenschaft/Iberoromanistik am Romanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkte: Literaturen und Kulturen der Karibik und Lateinamerikas, v.a. im 19. und 20. Jahrhundert, Aufklärung und 18. Jahrhundert (v.a. in Frankreich, Spanien, Deutschland), Literatur- und Kulturkontakte, v.a. Deutschland/Frankreich von 1820 bis 1850, Italienische Literatur und Kultur vom Risorgimento bis heute, Intellektuellen- und Wissenschaftsgeschichte.

Nico Elste M.A., Studium der Germanistischen Sprach- und Literaturwissenschaft. Arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er schreibt an einer Dissertation zum Thema »Der Jesuit, der Jude, der Franzose, der Islam«. Kultur – das diskursive Muster einer nationalen Feindbildkonstruktion in der Literatur seit dem 19. Jahrhundert.

Ryoko Fukuda, arbeitete von Oktober 1998 bis März 2004 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ergonomie der Technischen Universität München (bis März 2002 als DAAD-Stipendiatin), seit April 2004 als Assistant Professorin für Human-Ingenieurwissenschaften an der Keio Universität. Forschungsschwerpunkt: Ergonomie im Alltag, Gerontechnologie, Blickverhaltensanalyse, Analyse von Verbraucherverhalten, Überlieferung von Know-how.

Detlef Goller, Studium der gymnasialen Lehramtsfächer Deutsch, Sozialkunde und Geschichte. Promotion zu dem Thema »wan bi minen tagen und e hat man so rehte wol geseit«. Intertextuelle Verweise zu den Werken Hartmanns von Aue im »Tristan« Gottfrieds von Straßburg (veröffentlicht in Frankfurt/M. u.a. 2005). Arbeitete bis Oktober 2008 als wissenschaftlicher Assistent in der Abteilung Altgermanistik am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, seit Oktober 2008 Akademischer Rat am Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Christian Günther M.A., Studium der Kommunikation und Technischen Dokumentation an der Fachhochschule Merseburg. Von 2004-2007 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Rehabilitationwissenschaften, Fachrichtung Sprachbehindertenpädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er wirkte an den Drittmittelprojekten »Textoptimierung von Prüfungsaufgaben« (TOP) und »Prüfungsmodifikation durch Textoptimierung« (PMT) mit. Zurzeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Sprachwissenschaft am Germanistischen Institut und als Mitarbeiter im Rektorat, Abt. Öffentlichkeitsarbeit der Universität Halle.

Andrea Jäger, Prof. für Neuere und Neueste Literatur am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkte: Literatur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, insbesondere Literatur und Ästhetik des bürgerlichen Realismus, der Weimarer Republik und der DDR; das Verhältnis von Literatur und Geschichtsschreibung; Literatur und Massenphänomene.

Norman Kasper M.A., Studium der Germanistischen Literaturwissenschaft, DAF, Politikwissenschaft, Zeitgeschichte. Er war von 2005-2007 assoziiertes Mitglied der Graduate School »Visualisierung/Visuelle Kulturen« Potsdam. Seit 2006 arbeitet er als Promotionsstipendiat des Cusanuswerks am Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg an einer Dissertation zum Thema Medienanthropologische Prämissen der Inszenierung bildlicher Sichtbarkeit in Ludwig Tiecks frühen Romanen.

Stephan Kühn, Studium der Japanologie, Linguistik (Germanistik) und Religionswissenschaften an der Universität Frankfurt/M. 1999 Promotion über Kanagaki Robuns (1829-94) Erdbebenbericht Ansei ken- monshi (Berichte über Gesehenes und Gehörtes aus der Ansei-Zeit) aus dem Jahre 1856; seit 2003 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Japanologie an der Universität Würzburg; 2004 Habilitation an der Universität Würzburg zu den Traditionen visuellen Erzählens in Japan; mehrere Studien- und Forschungsaufenthalte an der Ritsumeikan Universität in Kyoto. Forschungsbereiche: Populär- und Medienliteratur der japanischen Moderne (1600-heute).

Matthias Kusche M.A., Studium der Germanistischen Literaturwissenschaft, der Medien- und Kommunikationswissenschaften und der Sprachwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er arbeitet zurzeit an einer Dissertation zum Thema Literarische Rückbezüge auf 1968 und lebt als Theaterautor in Wien.

Gerhard Lampe, Prof. für Medienwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkte: Geschichte von Film und Fernsehen: Technik, Institutionen, Dramaturgien, Ästhetiken, Kodes und Konventionen der Audiovisionen, »Genealogie« und »Dispositive« der Medien, digitale Medien: Audio/Video in Netzen, Bildwissenschaft, Medienanthropologie/Mediengeschichte der audiovisuellen Sinne.

Georg Maas, Prof. für Musikpädagogik am Institut für Musik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Arbeitsschwerpunkte: empirische Unterrichtsforschung, Didaktik der Pop-/Rockmusik, Film und Musik.

Werner Nell, Prof. für Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkte u.a.: Theorie und Methodologie der Komparatistik, Geschichte und Entwicklungslinien interkultureller Beziehungen (Frühe Neuzeit, 18. bis 21. Jahrhundert), Literatur-, Kultur- und Gesellschaftstheorie, Interkulturelle Deutschlandstudien.

Christian Oberländer, Prof. für Japanologie an der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkte: Deutsch-japanische Beziehungen, Forschungs- und Hochschulpolitik, Demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf Gesellschaft und Kultur Japans, aktuelle Entwicklungen in der japanischen Sozial- und Wirtschaftspolitik, besonders der Umweltpolitik.

Heinz-Peter Preußer, Juniorprofessor für Neuere und neueste deutsche Literaturgeschichte, Literaturtheorie an der Universität Bremen. Forschungsschwerpunkte: deutschsprachige Literatur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Zivilisationstheorie und Kulturphilosophie, Mythos und seine Rezeption, Wahrnehmungstheorie und Subjektphilosophie, Verhältnis von Literatur und Politik in einem kultur- und medienwissenschaftlichen Kontext.

Denise Rönsch, Studium der Bildenden Kunst/Malerei an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst- und Design und der Germanistischen Literaturwissenschaft, Altgermanistik und Kunstgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Katrin Schumacher, Studium der Germanistik, Journalistik und Kunstgeschichte. 2005 Promotion an der Universität Hamburg mit einer Dissertation zum Thema »Femme fantôme«. Poetologien und Szenen der Wiedergängerin um 1800/1900. (Tübingen 2007). Arbeitet als Journalistin und Literaturwissenschaftlerin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, an der Universität Hamburg und Lüneburg. Arbeitsschwerpunkte: Poetologien des Wissens, Science & Fiction um 1800, Diskursanalyse, österreichische Literatur und Autorinnen im 20. Jahrhundert, Fantastikforschung, Fantastik und Film, Literatur- und Theaterkritik.

Susanne Schütz M. A., Studium der Germanistik, Hispanistik, Lusitanistik und Russistik. Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachrichtung Iberoromanische Kultur- und Literaturwissenschaft am Institut für Romanistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie arbeitet an einem Dissertationsprojekt zu dem Thema Die kulturellen Repräsentationen von Politik, Ethnie und Geschlecht im schriftstellerischen Werk von Manuel Gonzalez Prada (1844-1918). Herausgeberin der Abteilung Dramatische Werke (gemeinsam mit Roger Jones, Keele) im Editionsprojekt Gutzkows Werke und Briefe. Kommentierte digitale Gesamtausgabe.

Thomas Terherger, Akademischer Rat am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität Greifswald. Stellvertretender Präsident der Hugo Obermaier-Gesellschaft für die Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit e.V., Präsident der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Forschungsschwerpunkte: Forschungen zur Steinzeit im Ostseeraum, Forschungen zum Jungpaläolithikum in Mitteleuropa, Forschungen zu steinzeitlichen Menschenresten.

Ingo Uhlig, Studium der Soziologie, Philosophie, Ethnologie und Anglistik. 2005 Promotion an der Bauhaus-Universität Weimar mit einer Dissertation zum Thema Poetologien des Ereignisses bei Gilles Deleuze. Mitglied des Graduiertenkollegs des Exzellenznetzwerks Aufklärung – Religion – Wissen an der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkt: Literatur- und Philosophiegeschichte der Passivität.

Ikumi Waragai, Associate Professorin an der Keio-Universität in Tokio. Studium an der Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 19. Jahrhunderts, Pietismus und Literatur, Religiöse Sprache in der Literatur, Didaktik (DaF), Libretti-Übersetzungen. Außerdem Tätigkeit als Kolumnistin für verschiedene Zeitschriften im Bereich Kunst und Musik und Film, Literatur- und Theaterkritik.

Download: Inhaltsverzeichnis wahrnehmungskulturen_inhalt